Das Verbundprojekt ZwillE ist in den Förderschwerpunkt „Wasser:N Wasser-Forschung und Wasser-Innovatinen für Nachhaltigkeit“ des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und dort in die Fördermaßnahme „Wasser-Extremereignisse“ eingebettet.
Das Projekt hat als Zielstellung die Entwicklung von Methoden und Werkzeugen für die Erstellung eines Digitalen Zwillings der städtischen Entwässerungsinfrastruktur als Basis für eine proaktive Bewältigung von Wetterextremereignissen im urbanen Raum.
Das Verbundprojekt “ZwillE” erforscht in den nächsten drei Jahren Möglichkeiten für ein Künstliche-Intelligenz (KI)-unterstütztes Management von Wasser-Extremereignissen im urbanen Raum. Ziel ist es, die siedlungswasserwirtschaftlichen Auswirkungen von Wasser-Extremereignissen besser vorherzusehen und durch den Einsatz eines mit einem KI-basierten Assistenten gekoppelten digitalen Zwillings sektorenübergreifend proaktiv managen zu können. Insgesamt sind am Projekt 6 Verbundpartner beteiligt, ifs leitete das Arbeitspaket 3: Datenerfassung und Messdatenverarbeitung. Ein weiterer Schwerpunkt von ifs liegt in Arbeitspaket 4: Hochauflösende Prognosemodelle für extreme Niederschlagsereignisse mit nachfolgenden Schwerpunkten:
- Integriertes Messprogramm für die bislang häufig getrennt voneinander betrachteten Teilsysteme Kanal, Kläranlagen und Gewässer sowie
- Analyse der Überflutungsgefährdung
Hierzu wurden Messtellen in den Fließgewässern Leine und Ihme sowie Messstellen im Misch- und Regenwasserkanalnetz der Stadt Hannover umfangreich mit Online-Sensorik ausgestattet.
Die weiter fortgeschrittene Entwicklung von Online-Sensorik auch zur Erfassung der Wasserbeschaffenheit (Güte) bietet zusammen mit der mittlerweile verbreiteten Online-Erfassung der Wassermenge das Potential für eine Integration dieser Echtzeitmessdaten in Simulations- und Entscheidungsassistenzmodelle. Erstere stellen allerdings noch nicht den allgemeinen Stand der Technik dar und werden deshalb hinsichtlich sowohl des Aufwandes für Installation, Messbetrieb und Kalibrierung als auch für die Gewährleistung der Messgenauigkeit als Basis für die Ableitung zuverlässiger und sicherer Handlungsempfehlungen kritisch untersucht und bewertet. Insbesondere die Kombination von Mengen- und Gütemessungen erlaubt im Hinblick auf die gerade neu eingeführten technischen Regeln zum Gewässerschutz (DWA‑A 102) die Aufstellung von Schmutzfrachtbilanzen und damit die Beurteilung der Auswirkungen von Regenwassereinleitungen in Oberflächengewässer.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Bewertung der Überflutungsgefährdung des urbanen Einzugsgebietes bei extremen Starkregenereignissen mit möglichst einfachen Methoden, um das Entscheidungsassistenzsystem vor zu großem, in Echtzeit nicht realisierbarem Rechen-/Simulationsaufwand zu bewahren. Dazu wird die Übertragbarkeit von 2D-Modellergebnissen von Oberflächen- und Kanalabfluss auf Basis von Modellregen mittels 2D-Modellierungen mit gemessenen Regenereignissen überprüft.
Fördermaßnahme
Wasser-Extremereignisse
Bearbeitungszeitraum
Seit 2022
Lage
Hannover