Im Auftrag der Berliner Wasserbetriebe sind in den letzten Jahren unterschiedliche Untersuchungen zur Regenwasserbehandlung in Abhängigkeit der jeweiligen Gewässersituation bearbeitet worden. Hierbei hat sich herausgestellt, dass der Rückhalt der Feinpartikel im Regenabfluss maßgeblich die Gewässergüte beeinflusst.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen hat sich der Verfahrensvorschlag der Hochleistungssedimentation entwickelt. Dieser sieht vor, die Niederschlagsabflüsse in einem dicht mit Schilf bestandenen Becken über einen längeren Zeitraum (ca. 24 Stunden) zu speichern und dann gedrosselt an die Gewässer abzugeben. Durch die lange Sedimentationszeit können die feinen, stark mit Schadstoffen belasteten Partikel abgeschieden werden. Nach der Beckenentleerung trocknen die Sedimente ab und mineralisieren, so dass eine Remobilisierung bei erneuter Beckenfüllung vermieden wird.
Da das Verfahren über den bekannten Stand der Technik hinausgeht, bestand die Notwendigkeit die Bemessungsansätze und die Wirksamkeit der Hochleistungssedimentation mit Hilfe einer Pilotanlage unter realen Bedingungen zu untersuchen. Am Standort der Regenwasserbehandlungsanlage Biesdorfer Baggersee ergab sich die Möglichkeit, mit geringem Aufwand die vorhandene Vorstufe zur Hochleistungssedimentationsanlage umzubauen. So konnten Betriebserfahrungen mit dem Verfahren gewonnen und die Wirkung messtechnisch nachgewiesen werden.
Erst auf dieser Grundlage ist ein wirtschaftlicher Einsatz dieses neuartigen Regenwasserbehandlungsverfahrens und eine optimale Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen des Gewässerschutzes möglich.
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